Von einer Schlafapnoe bzw. einem Schlafapnoe-Syndrom spricht man, wenn die Atmung nachts im Schlaf immer wieder aussetzt. Es kommt dann zu einer verringerten Sauerstoffversorgung und wiederholten Aufweckreaktionen. Am häufigsten tritt hierbei das sogenannte obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) auf. Dabei erschlafft während es Schlafens die Rachenmuskulatur und blockiert die Atemwege (sog. Obstruktion). Trotz verstärkter Arbeit der Atemmuskeln bleibt die Luftzufuhr aber zunächst unterbrochen, bis das Gehirn wegen des eintretenden Sauerstoffmangels eine Alarmreaktion auslöst, aufgrund derer die Atmung wieder einsetzt.
Das wohl bekanntestes Symptom einer Schlafapnoe dürfte das unregelmäßige Schnarchen sein. In der Folge leiden die Betroffenen jedoch auch unter Konzentrationsschwächen und einer starken Einschlafneigung am Tage, die bis hin zum Sekundenschlaf gehen kann. Besonders morgens sind auch Verspannungen im Nacken-Schultergürtelbereich typisch.
Im Straßenverkehr z.B. gelten Patienten mit einem unbehandelten Schlafapnoe-Syndrom und Beeinträchtigung Ihrer Wachsamkeit am Tage als nicht fahrtüchtig. Damit riskieren sie unter Umständen ihren Führerschein und gefährden andere!
Schlafapnoe und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eng miteinander verbunden
Die beschriebenen Schlafstörungen und andere Herz-Kreislauferkrankungen sind nicht getrennt voneinander zu betrachten, sondern als sich gegenseitig beeinflussende Faktoren. Die Wechselwirkungen sind nicht nur auf die Nacht beschränkt, sondern finden rund um die Uhr statt.
So werden u.a. folgende Herz-Kreislauferkrankungen durch eine Schlafapnoe begünstigt:
– Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
– Schlaganfall
– koronare Herzkrankheit
– plötzlicher Herztod
– Vorhofflimmern
Umgekehrt belasten die vermehrten Atemanstrengungen und der fehlende Erholungseffekt des gestörten Schlafes ebenso Herz und Kreislauf. Normalerweise regeneriert der Körper während des gesunden Schlafs, Herzfrequenz und Blutdruck werden abgesenkt und die Atmung ruhiger. Die Schlafapnoe stört diese wichtige Regenerationsphase und belastet den gesamten Körper.
Diagnose des Schlafapnoe-Syndroms in der praxis westend
Um der Schlafapnoe auf die Spur zu kommen, setzen wir in der praxis westend Schlafapnoe Recorder ein. Diese zeichnen das nächtliche Schlafverhalten sowie die Sauerstoffsättigung de Blutes auf.
Auch im Rahmen unserer Diagnostik zum Bluthochdruck bzw. einer Herzinsuffizienz sind wir eine spezialisierte Einrichtung, die eine Schlafapnoe-Abklärung mit einbezieht und die Patienten anschließend entsprechend behandelt.
Wir verfügen zusätzlich über langjährig gute Verbindungen zu einem Schlaflabor. Nur dort kann letztlich eine endgültige Diagnose mit Hilfe einer sog. Polysomnographie gestellt werden. Dabei werden zahlreiche Körperfunktionen wie Hirnstromkurven, Herzrhythmus, Sauerstoffgehalt des Blutes, Körpertemperatur, Atmungsbewegungen, Augenbewegungen und Muskelspannung überwacht und anhand der Messwerte das Vorliegen eines Schlafapnoe-Syndroms beurteilt.
Behandlungsmöglichkeiten einer Schlafapnoe
Je nach Schwere und Ursache der Schlafapnoe stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
In leichten Fällen kann bereits durch Verringerung von Übergewicht, Alkohol- und Nikotinverzicht sowie durch Verzicht auf Schlaf- und Beruhigungsmittel ein Abklingen der Symptome erreicht werden. Auch eine Korrektur der Kieferstellung durch spezielle Zahnschienen kann hilfreich sein.
In schweren Fällen kommt als Standard die sog. nCPAP- bzw. CPAP-Therapie zum Einsatz. Dabei setzt der Patient während des Schlafs eine Nasenmaske auf, die über einen Schlauch an ein Atemtherapiegerät angeschlossen ist. Mit Hilfe dieser Maske wird dann kontinuierlich ein leichter Überdruck in den oberen Atemwegen erzeugt, der einen Zusammenfall der Muskulatur und damit eine Blockade der Atemwege verhindert. Diese Therapie muss in der Regel lebenslang fortgesetzt werden. Fast alle Patienten berichten aber bereits nach der ersten Nacht, erstmals seit Langem wieder richtig ausgeschlafen zu sein und sich spürbar erholter zu fühlen.
Tags: Bluthochdruck, Schlafapnoe, Schlaganfall